Philosophie der Stiftung

Zu Zeiten Sophie von Priesers, der Namensgeberin der Stiftung, mussten sich die Frauen Möglichkeiten zur Bildung und berufliche Qualifizierung hart erkämpfen. Heute gilt es unabhängig vom Geschlecht als Selbstverständlichkeit, einen Beruf zu erlernen und sich darin weiter zu qualifizieren.

Der Stiftungszweck liegt aber nach wie vor in der „Förderung und Unterstützung von Bildung in sozialpädagogischen, pflegerischen, hauswirtschaftlichen und sozialen Bereichen”, ganz so wie es der Schwäbische Frauenverein vor 140 Jahren vorgesehen hat.

Was ist daran noch aktuell: Die Unterstützung der Berufstätigkeit von unverheirateten Frauen, damit diese anderen nicht zur Last fallen, steht heute zum Glück nicht mehr im Focus. Unabhängig vom Geschlecht, der ethnischen Herkunft oder der Religion soll allen eine qualifizierte Förderung zukommen und damit eine Perspektive für eine eigenständige Lebensführung.

Die Bildung soll jedoch nicht wie früher erst im jugendlichen Alter stattfinden, sondern schon von Geburt an. Man spricht hier von frühkindlicher Bildung. Dies bezeichnet die Zeit zwischen Geburt und Schuleintritt. Wissenschaftler und Bildungsforscher haben diese Phase bereits seit langem im Visier und es ist mittlerweile unumstritten, dass es sich hier um die prägendsten Jahre im Leben eines Menschen handelt.
„Alle Bildungsprozesse der Grundschule, der Jugend und des Lebens wurzeln in den Bildungsprozessen der frühen Kindheit” (Jörg Ramseger, FU Berlin).
Kinder sind kleine Forscher, Entdecker, Erfinder, Zuhörer und Nachahmer.
Sie in dieser Phase nicht zu fördern wäre fatal.

Wenn Kinder im häuslichen Umfeld keine Nähe erfahren, und beispielsweise nicht mit ihnen gesprochen oder gesungen wird, sie keine emotionale und körperliche Zuneigung erfahren, dann haben sie nicht dieselben Zugangsvoraussetzung zu Bildung wie andere. Deshalb gewinnt die Arbeit in Kindertagesstätten, Kindergärten und Krippen immer mehr an Bedeutung. In kaum einem anderen Bereich gibt es durch immer neue Forschungsergebnisse und veränderte gesellschaftliche Strukturen, so viele Veränderungen wie in der frühkindlichen Bildung.

Diese neuen Erkenntnisse müssen über das pädagogische Fachpersonal in die Einrichtungen gelangen. Die Förderung der Lehrenden, Erzieher und Eltern ist ungeheuer wichtig.
Ihre Kompetenzen müssen durch sozialpädagogische Aus- und Weiterbildungsgänge erweitert werden.

Wir befinden uns heutzutage in einer Wissens- und Informationsgesellschaft. Durch die Globalisierung und Beschleunigung des Lebens in allen Bereichen, wird es immer schwieriger den Anschluss zu behalten. Die Vermittlung neuer Erkenntnisse aus der Hirnforschung, moderne Lehr- und Lernphilosophien, wie lebenslanges Lernen, selbstorganisiertes Lernen und neue didaktische Lernmethoden sollen daher in die Praxis umgesetzt und angewendet werden. In all diesen Bereichen sieht sich die Stiftung als stützenden Pfeiler.

All diese Bereiche sind Tätigkeitsfelder des Schwäbischen Frauenvereins.

Aus dem Leitbild des Schwäbischen Frauenvereins